Bücherbox am Brüser Berg

Sie suchen nach einer offenen Bücherstelle? Prima, dann sind sie am Brüser Berg richtig.
Wir haben eine alte Telefonzelle zum offenen Bücherschrank umfunktioniert.
Diese finden sie auf der Borsigallee in Höhe der Sparkasse.

Am Brüser Berg gibt natürlich auch eine Stadtteilbibliothek, die nach Sanierungsarbeiten wiedereröffnet wurde. Sie befindet sich auf der Borsigallee und ist ein Ort, an dem sie Bücher ausleihen und stöbern können.

Die Geschichte der Bücherbox – Wie offene Bücherschränke unsere Städte verändern

Die Geschichte der Bücherbox, auch bekannt als öffentlicher Bücherschrank, ist ein inspirierendes Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit, kulturelle Teilhabe und nachbarschaftliches Engagement. Was heute in vielen Städten zum vertrauten Straßenbild gehört, begann mit einer einfachen, aber kraftvollen Idee: Bücher frei zugänglich zu machen – ganz ohne Anmeldung, Gebühren oder kommerzielle Interessen.

Der Ursprung der modernen Bücherbox lässt sich bis ins Jahr 2002 zurückverfolgen, als in Bonn die erste sogenannte „BücherboXX“ aufgestellt wurde. Dabei handelte es sich um eine ausgediente Telefonzelle, die zu einem offenen Bücherschrank umgebaut wurde. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom, lokalen Berufsschulen und Umweltinitiativen und hatte von Beginn an ein klares Ziel: den freien Zugang zu Literatur fördern, Bildung stärken und Ressourcen sinnvoll wiederverwenden. Die Bücherbox Bonn gilt heute als eines der ersten systematischen Modelle dieser Art in Deutschland und inspirierte zahlreiche Nachahmer im ganzen Land.

Im Zentrum des Konzepts steht das Prinzip des Teilens: Jede*r darf Bücher mitnehmen, einstellen oder tauschen – auf Vertrauensbasis. Das macht Bücherboxen nicht nur zu einem niederschwelligen Zugang zu Literatur, sondern auch zu einem sozialen Treffpunkt im öffentlichen Raum. Ob in Bonn, Berlin, Hamburg oder kleinen Gemeinden – offene Bücherschränke fördern kulturellen Austausch, stärken die Nachbarschaft und machen den städtischen Raum lebendiger.

International hat sich das Modell unter dem Namen „Little Free Library“ verbreitet. Die gleichnamige Bewegung wurde 2009 in den USA gegründet und zählt heute über 150.000 registrierte Mini-Bibliotheken weltweit. Auch in anderen Ländern wie den Niederlanden, Frankreich oder Österreich sind ähnliche Projekte etabliert.

Ein weiterer Aspekt der Bücherbox ist ihre ökologische Komponente: Viele dieser Schränke bestehen aus recycelten Materialien, insbesondere aus alten Telefonzellen, und werden häufig gemeinsam mit Werkstätten, Schulen oder Umweltgruppen gestaltet. Damit steht jede Bücherbox auch für bewussten Konsum und Kreislaufwirtschaft.

Heute sind Bücherboxen fester Bestandteil moderner Stadt- und Dorfkultur. Sie werden von Kommunen, Bürgerinitiativen oder Pat*innen betreut und regelmäßig gepflegt. Immer mehr Städte setzen gezielt auf offene Bücherschränke, um Bildung, Nachhaltigkeit und kulturelle Vielfalt im öffentlichen Raum sichtbar und erlebbar zu machen.

Bücherbox Bild, Borsigallee, Brüser Berg in der Fußgängerzone
Bücherbox Bild, Borsigallee, Brüser Berg in der Fußgängerzone